Vortrag von Duha Almusaddar und Karin A. Gerster
Während der Krieg in Gaza weiter andauert, hat die israelische Armee im August im besetzten Westjordanland ihren größten Militäreinsatz seit 2002 ausgeführt. Gleichzeitig terrorisieren radikale israelische Siedler:innen zunehmend die palästinensische Bevölkerung in der Westbank. Dramatische Zuspitzung auch zwischen Israel und der Hisbollah. Die Lage nicht nur in Gaza ist katastrophal.
Duha Almusaddar und Karin A. Gerster werden über die Lage vor Ort berichten und diese analysieren. Die beiden werden aus erster Hand über die Situation in den Flüchtlingslagern,
über die Invasion der israelischen Armee im Westjordanland und über die Gewalt von Siedler:innen in der Westbank sowie dem besetzten Ost-Jerusalem berichten. Sie werden auch aufzeigen, was das für das alltägliche Leben der Palästinenser:innen bedeutet.
Duha Almusaddar studierte Friedens-und Konfliktforschung an der Universität Bath. Sie arbeitete in unterschiedlichen NGOs in England sowie in Palästina / Gaza. Ihre Arbeits-
schwerpunkte sind Feminismus, Asyl- und Flüchtlingsrechte und außenpolitische Analysen. Seit 2018 arbeitet sie als Programm-Managerin für die Rosa Luxemburg Stiftung Palästina & Jordanien. Seit Januar 2024 lebt sie in Berlin.
Dr. Karin A. Gerster hat Philosophie, Islamwissenschaft und Politikwissenschaft u.a. in Freiburg studiert und an der Universität Tübingen promoviert. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Birzeit (Palästina) und Stuttgart und lehrte an der Universität Tübingen. Seit September 2021 leitet sie das Regionalbüro der Rosa Luxemburg Stiftung Palästina & Jordanien, mit Sitz in Ramallah.
Der Vortrag ist in englischer Sprache mit Übersetzung in die deutsche Sprache.
Eintritt frei / Spenden sind erwünscht
Um eine angemessen Diskussionskultur zu gewährleisten werden wir die Redeliste während der anschließenden Diskussion quotieren und die Redezeit auf eine Minute begrenzen.
Fahnen, Transparente und jegliche Nationalsymbole sind auf der Veranstaltung nicht zugelassen.
Bei unangemessenem oder störendem Verhalten werden wir von unserem Hausrecht Gebrauch machen.
Keine Debatte spaltet und emotionalisiert die deutsche Linke so heftig, wie die Auseinandersetzung um den Nahost-Konflikt, um Israel und Palästina.
Seit dem 7. Oktober, dem Tag des Angriffs der Hamas auf Israel, ist die Auseinandersetzung noch einmal eskaliert. Eine Auseinandersetzung, die seit Jahrzehnten innerhalb der Linken schwelt aber immer wieder aufs Neue aufflackert.
Die eine Seite fordert bedingungslose „Solidarität mit Israel“ im Kampf gegen den Terror der Hamas, aber auch angesichts der aggressiven antiisraelischen Rhetorik vieler arabischen Staaten, und reagiert dabei oft vollkommen kritiklos gegenüber der israelischen Regierungspolitik. Die andere Seite sieht in Israel einen neokolonialen Apartheidstaat, der die palästinensische Bevölkerung unterdrückt, sich palästinensische Gebiete einverleiben will und dabei über Leichen geht. Daraus resultieren Forderung, wie die, nach „Solidarität mit dem palästinensischen Volk“ und „From the River to the Sea“, teilweise sogar die Verklärung des Terrors als „Akt des Widerstands“.
Wer sich nicht zu einer der beiden Seiten bekennt, wird häufig reflexartig wahlweise des Antisemitismus oder des „Wegschauens angesichts von 40.000 Toten“ bezichtigt. Ein Dazwischen, das das Massaker der Hamas ebenso ablehnt wie das Vorgehen der rechtsradikalen israelischen Regierung in Gaza und im Westjordanland, ein Dazwischen, das die Opfer beider Seiten anerkennt und betrauert, scheint kaum denkbar und leider oft auch nur noch schwierig sagbar. Extreme Polarisierung wohin man schaut. Dabei sollte es für uns Linke doch eigentlich und differenzierte Positionen zu entwickeln.
Nicht zuletzt sollten wir in der Lage sein, miteinander zu debattieren. Unsere kleine Veranstaltungs-Reihe soll dazu Gelegenheit bieten.
Am 08. November 2024 begrüßen wir den Journalisten Joseph Croitoru zum Thema “Die Hamas. Herrschaft über Gaza, Krieg gegen Israel.”